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Abendprogramm

Seit 2013 sorgen gute Filme, ein interessiertes Publikum und fachlich versierte ReferentInnen für neue Einblicke und spannende Diskussionen.

Albrecht W. Hoffmann

Veranstaltungsort: WOKI, Bertha-von-Suttner-Platz 1-7, 53111 Bonn

Prolog: Eröffnungsfilm 2018 -- Home, 21. Sept.

Prolog: Eröffnungsfilm 2018

Home

Frankreich 2009, 93 Minuten, Dokumentarfilm von Luc Besson, Fotografie: Yann Arthus-Bertrand
Freitag, 21. September, 19:30 Uhr

Unsere Erde, unser Zuhause wie wir es selten sehen: Grandiose Aufnahmen aus 54 Ländern zeigen unseren Planeten aus der Vogelperspektive mit all seinen wunderbar unterschiedlichen Facetten. „In den 200.000 Jahren seiner Existenz hat der Mensch ein Gleichgewicht gestört, das sich in 4 Milliarden Jahren entwickelt hat“, so der Erzähler im Film. Das Ergebnis dieser Transformation präsentiert der renommierte französische Natur-Fotograf Yann Arthus-Bertrand in seinem Dokumentarfilm „Home“. Er führt dem Zuschauer aktueller denn je die ökologischen und sozialen Herausforderungen vor Augen, vor denen wir gemeinsam stehen: Die globale Erwärmung, die Ausbeutung natürlicher Ressourcen, der Artenschutz und der dramatische Verlust der biologischen Vielfalt. Demgegenüber beleuchtet der Film auch positive Entwicklungen durch ökologische, soziale und wissenschaftliche Maßnahmen, die in Zukunft zentral für eine nachhaltige Entwicklung sind. „Home“ zeigt sehr eindrücklich und bildgewaltig, dass wir alle Verantwortung für unseren Planeten, für unser Zuhause und unsere Zukunft tragen.
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Im Anschluss findet ein kleiner Empfang im Foyer des WOKI statt.

 

Hinweis: Wenn nicht anders angegeben, werden die hier aufgeführten Filme in deutscher Sprache bzw. in einer deutschen synchronisierten Fassung gezeigt!

 

Klimawandel: Handeln birgt Hoffnung

Thank you for the rain

Norwegen / Großbritannien 2017, 87 Minuten, Dokumentarfilm von Julia Dahr
Samstag, 22. September, 19:30 Uhr – 22:00 Uhr

Dürre auf der einen Seite, Überflutungen auf der anderen. Kisilu ist ein kenianischer Bauer, der seit Jahren seinen Alltag mit der Filmkamera festhält. Anschaulich dokumentiert er, wie sein Land, sein Dorf und seine Familie in den vergangenen Jahren unter den Veränderungen des Klimas leiden. Das unberechenbare Wetter zwingt Männer wie Kisilu dazu, ihre Heimat zu verlassen und irgendwo anders Arbeit zu suchen. Doch Kisilu möchte das nicht akzeptieren und entscheidet sich, politisch aktiv zu werden. Gemeinsam mit der norwegischen Filmemacherin Julia Dahr beginnt seine Veränderung vom Familienvater zum politischen Aktivisten, der die globalen Auswirkungen des Klimawandels anprangert. Eindrucksvoll berichtet er auf dem Weltklimagipfel in Paris von seinen Erfahrungen und den einschneidenden Konsequenzen für seine Heimat und sein Leben. Und so bekommt der Klimawandel ein greifbares Gesicht und eine wichtige Botschaft: Hoffnung. Hoffnung auf eine bessere Welt. 
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Im Anschluss diskutieren:
Joachim Helbig, Abteilungsleiter Erneuerbare Energien, Stadt Bonn
Alexandra Rüth, Referentin für die Anpassung an den Klimawandel, Deutsches Rotes Kreuz, Berlin
Tobias Jaletzky, Leiter Eurosolar, Bonn (Moderation)

Hell

Deutschland 2011, 89 Minute, Spielfilm von Tim Fehlbaum
Sonntag, 23. September, 19:30 Uhr

Die Hölle auf Erden ist nicht dunkel, sondern in gleißend weißes Licht getaucht. Die Sonne brennt, das Wasser wird knapp, das Vieh verendet und die gesellschaftliche Ordnung ist zusammengebrochen. Die Folgen des Klimawandels machen die Erde zunehmend unbewohnbar. Nur noch wenige Menschen sind geblieben. Auf der Suche nach Wasser und Benzin schließen sie sich zusammen oder kämpfen gegeneinander um das nackte Überleben. Dabei zeigen sich immer wieder die Facetten des menschlichen Charakters, die von Loyalität und Gemeinschaftssinn bis zu Egoismus und Brutalität reichen. Die Botschaft des Films lautet: Schaffen wir es nicht, rechtzeitig unseren Lebenswandel zu ändern, könnte unser Planet eines Tages wirklich einer Hölle gleichen. Tim Fehlbaum, ausgezeichnet mit dem hoch dotierten Förderpreis Deutscher Film in der Kategorie Regie, gibt uns mit „Hell“ schon mal einen möglichen Vorgeschmack darauf. 
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Boden: Vom Verlust unserer Lebensgrundlagen

Das grüne Gold

Schweden / Deutschland / Finnland, 2017, 82 Minuten, Dokumentarfilm von Joakim Demmer
Montag, 24. September, 19:30 Uhr – 22:00 Uhr

Wieso exportiert ein vom Hunger geplagtes Land wie Äthiopien Lebensmittel? In Zeiten, in denen die kommerzielle Nachfrage nach Ackerland wächst, verwandelt sich fruchtbare Anbaufläche in wertvolles Renditeobjekt. Investoren nennen es das „neue grüne Gold“. Mit ausländischen Investoren will Äthiopien zu Wohlstand kommen, doch für die eigene Bevölkerung bedeutet dieses Geschäftsmodell oftmals Zwangsumsiedlungen in riesigen Ausmaßen, den Verlust ihrer Lebensgrundlage und ihrer Heimat sowie die Überforderung der Ackerböden. Doch nicht nur die Gelder von Unternehmen spielen dabei eine Rolle, auch die Milliarden Dollar Entwicklungshilfe von der EU oder der Weltbank tragen ihren Teil zu Ackerland-Spekulationen bei. Wer seine Stimme gegen diese Missstände erhebt, so wie der äthiopische Umweltjournalist Argaw Ashine, bringt sich mitunter selbst in Lebensgefahr. Joakim Demmer dokumentiert in seinem gründlich recherchierten und spannend inszenierten Dokumentarfilm am Beispiel von Gambela in Äthiopien, welche Missstände durch Landgrabbing entstehen und welche Folgen dies für die Bevölkerung in Äthiopien hat. 
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Im Anschluss diskutieren:
Constanze von Oppeln, Programmleiterin, Deutsche Welthungerhilfe, Bonn
Hannah Pilgrim, Referentin FIAN Deutschland, Köln
Eva-Maria Reinwald, Globale Wirtschaft und Menschenrechte, Südwind-Institut, Bonn (Moderation)

Als der Wind den Sand berührte

Belgien 2006, 92 Minuten, Spielfilm von Marion Hänsel, französisch mit dt. UT
Dienstag, 25. September, 19:30 Uhr

Wasser ist der Schlüssel des Lebens, und die Suche danach bestimmt seit jeher das menschliche Überleben. So ergeht es auch einer Familie in Marion Hänsels eindrucksvollem und in einem entlegenen ostafrikanischen Dorf spielenden Film. Dort sind die Brunnen ausgetrocknet. Während die Mehrheit nach Süden ziehen will, hält die Familie den Osten für die bessere Wahl. Mit seiner Frau, den drei Kindern, einer Herde abgemagerter Ziegen und einem Dromedar macht sich Rahne auf, auf der anderen Seite der Grenze einen See zu finden, an dem er sich mit seiner Familie niederlassen kann. Auf ihrer Reise in die Fremde muss die Familie durch Kriegsgebiete ziehen, die lebensfeindliche Wüste bezwingen und sich mit anderen Wassersuchenden herumschlagen. Der berührende Film erzählt nicht nur über das Leben in Ostafrika, sondern auch aus dem Leben der Menschen und verzichtet auf verklärende oder stereotype Darstellungen. Und er erzählt vom Drama globaler Ungerechtigkeit, von einer schönen unbekannten Welt und von der Kraft der Liebe und Hoffnung.
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Hoffnung: Flucht

Eldorado

Deutschland / Schweiz 2018, 92 Minuten, Dokumentarfilm von Markus Imhoof
Mittwoch, 26. September, 19:30 Uhr – 22:00 Uhr

Markus Imhoof schlägt mit seinem Dokumentarfilm „Eldorado“ auch einen persönlichen Weg ein. Ausgehend von einem Erlebnis in seiner Kindheit mit dem Flüchtlingskind Giovanna zu Beginn des Jahres 1945 begibt er sich auf die Reise entlang der Stationen, die heutige Geflüchtete durchleben: Vom Schiff aufs Land, von der Registrierungsstation zum Auffanglager, vom Amtsgebäude zur illegalen Plantagenarbeit. Ein Weg geprägt von Hoffnung, aber auch Verzweiflung, gefilmt mit der großen, aber auch mit einer kleinen versteckten Kamera. Wie in seiner Dokumentation „More than Honey“ erzählt Imhoof vom Globalen im Lokalen und von der Verstrickung des Einzelnen im Ganzen. Einfühlsam, so dass die Menschen nicht mehr als bloße Masse erscheinen, sondern als einzelne Individuen deutlich werden. Der Film zeigt Schicksale, thematisiert aber auch historische und ökonomische Zusammenhänge und Strukturen, die mit illegalem Menschenhandel und dem Geschäft der Flucht zusammenhängen. Der Film macht eindringlich deutlich, wie Menschlichkeit und die gesellschaftliche Verantwortung besonders im Bereich der Flucht und Migration eine große Rolle spielen.
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Im Anschluss diskutieren:
Vincenzo Santangelo, Fachdienst für Integration und Migration, Caritasverband, Bonn
Lina Hüffelmann, Kölner Flüchtlingsrat, Köln
Christian van den Kerckhoff, Leiter MIGRApolis – Haus der Vielfalt, Bonn (Moderation)

Aufbruch ins Ungewisse

Deutschland 2017, 90 Minuten, Spielfilm von Kai Wessel
Donnerstag, 27. September, 19:30 Uhr

Hoffnung, Flucht und neue Heimat. In dem Drama von Kai Wessel wird nicht die Reise von Menschen aus Afghanistan, Syrien oder Ostafrika portraitiert. Vielmehr ist die Flucht einer deutschen Familie übers Mittelmeer, die Asyl in Südafrika sucht und dabei Schleppern und ablehnender Bürokratie ausgeliefert ist, Gegenstand des Geschehens. Anlass für ihre Flucht ist die politische Verfolgung in einem nationalistischen und autoritären Deutschland und ein Europa, das, von rechtsradikalen Kräften regiert, im Chaos versinkt. Die Familie überlebt halbverdurstet die beschwerliche und für manch andere tödliche Flucht aus Europa nach Südafrika. Sie verliert ihren Sohn in den Fluten des Ozeans, gibt aber die Hoffnung auf sein Überleben im Transitlager in Namibia nicht auf und versucht schließlich mit Hilfe einer Täuschung, in Südafrika eine neue Heimat zu finden. – Mit Hilfe des emotional nachvollziehbaren Films kann ein Perspektivwechsel zum aktuell oftmals negativ geprägten Blick auf Geflüchtete und ihre Schicksale gelingen. Den ZuschauerInnen erleichtert dies die Fragestellungen: Was würde ich tun? Wie würde es mir ergehen? 
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Mit Zukunftsperspektiven nachhaltig wirtschaften

Die grüne Lüge

Österreich 2018, 97 Minuten, Dokumentarfilm von Werner Boote
Freitag 28. September, 19:30 Uhr

Begriffe wie „bio“, „fair“, „nachhaltig produziert“ und „umweltbewusst“ sind kaum noch aus unserer Werbewelt wegzudenken. Denn der Schlüssel zur schnellen Rettung der Welt lautet: nachhaltiger Konsum. Jede und jeder einzelne kann mit seinen Kaufentscheidungen Großes bewirken, heißt es immer wieder. Die Verantwortung für Nachhaltigkeit wird so auf die Konsumentinnen und Konsumenten übertragen. Doch wie nachhaltig sind all diese Produkte wirklich? Verfolgen die Unternehmen eine ernsthafte Nachhaltigkeitsstrategie oder betreiben sie nur bloßes Schönreden – Greenwashing eben? Gemeinsam mit der Expertin Kathrin Hartmann versucht der Regisseur Werner Boote herauszufinden, wie das System „Nachhaltiger Konsum“ wirklich funktioniert, und besucht Menschen, die Widerstand gegen Umweltzerstörungen leisten. „Die grüne Lüge“ präsentiert einen anderen Blick auf den Boom nachhaltiger Produkte und kritisiert eine Politik, die die Verantwortung für sozial faire und umweltfreundliche Waren den VerbraucherInnen zuschiebt.
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System Error – Wie endet der Kapitalismus?

Deutschland 2018, 95 Minuten, Dokumentarfilm von Florian Opitz
Samstag, 29. September, 19:30 Uhr - 22 Uhr

Wirtschaftswachstums, trotz Klimawandel, steigender Armut und Naturzerstörung: Obwohl sie genau wissen, dass unbegrenztes Wachstum auf einem endlichen Planeten unsere Erde zerstören wird, können oder wollen sich die Mächtigen dieser Welt keine Alternativen vorstellen. Das komplexe Wirtschaftssystem, in dem wir alle unsere Rolle spielen, als Beschäftigte, AnlegerInnen oder KonsumentInnen, durchdringt nahezu jeden Bereich unseres Lebens und macht uns abhängig. In seinem Dokumentarfilm „System Error“ geht Regisseur Florian Opitz auf die Suche nach Antworten und blickt hinter die Kulissen. Dabei begegnet unterschiedlichen AkteurInnen wie dem Hedgefondsmanager und Ex-Berater Donald Trumps, Anthony Scaramucci, dem chinesischen Airbus Präsidenten Eric Chen oder Carlos Capeletti, dem größten Hühnerproduzenten Brasiliens. Durch ihre Augen verdeutlicht er ernüchternd, wieso wir alle das Problem verstehen, aber trotzdem alles so weiter geht wie bislang. 
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Im Anschluss:
Florian Opitz, Regisseur von System Error,
im Gespräch mit Ulrike Lohr, Oikocredit Westdeutscher Förderkreis,
und dem Publikum.

Epilog: Abschlussfilm 2018

Zeit für Utopien – Wir machen es anders

Österreich 2018, 98 Minuten, Dokumentarfilm von Kurt Langbein
Sonntag, 30. September, 19:30 Uhr

Die Herausforderungen unserer Zeit erkennen, ist das eine, Lösungen dafür zu finden, das andere. Viele Menschen wollen nicht mehr nur Teil des Problems sein, sondern aktiv zur Verbesserung und zu gesellschaftlichen Lösungen beitragen. Die Dokumentation „Zeit für Utopien“ präsentiert positive Beispiele, wie man mit den richtigen Ideen, Gemeinsinn und einer starken Gemeinschaft die Welt Schritt für Schritt verändern kann. „Kooperation war das evolutionäre Erfolgsticket des Menschen“, betont der Regisseur Kurt Langbein, und dies scheint auch der Schlüssel zu sein, der die vorgestellten Initiativen so erfolgreich macht. Erzählt werden unter anderem die Geschichten von deutschen Kleinbauern, von einer Genossenschaft von südkoreanischen Fischern, einem Wohnprojekt in Zürich oder der Produktion eines fairen Smartphones. „Derzeit ist es immerhin so, dass geschätzte zehn Prozent der Bevölkerung schon anders arbeiten, wohnen oder leben. Das heißt die Menschen, die sich diesen Formen zuwenden, sind weit mehr, als es den Anschein hat. Und der Film will einfach diese gemeinsame Geschichte erzählen, weil diese Menschen relativ leise sind bis jetzt", so Langbein.
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Im Anschluss findet ein kleiner Empfang im Foyer des WOKI statt.

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