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Archiv Bonner Filmfair 2013 + 2014

„Endstation Gier“ – unter diesem Titel startet 2013 eine kleine Filmreihe im Rahmen der Fairen Woche in Bonn. Zwei Filme beleuchten die Auswirkungen des westlichen Konsums auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen vor allem von Menschen in der Südhälfte unserer Erdkugel. Das Anliegen der Filmreihe – die Bonner Filmfair – ist es, mit Hilfe von Dokumentarfilmen die Diskussion über unsere Verantwortung für die Menschen im globalen Süden zu diskutieren und Handlungsmöglichkeiten hier vor Ort aufzuzeigen.

Getragen wird die Filmreihe vom „Bonner Netzwerk für Entwicklung – Verantwortung, Gerechtigkeit, Zukunft". 2011 wurde das Netzwerk von der Stadt Bonn initiiert und seither von Albrecht W. Hoffmann koordiniert. Es umfasst mittlerweile 50 ehrenamtliche Organisationen, wie etwa das Deutsch-Afrikanische Zentrum, den Partnerschaftsverein Bonn – La Paz, Don Bosco Mondo, das Internationale Frauenzentrum, terre des hommes oder den Bonner Weltladen. Zudem beteiligen sich die VHS Bonn, die Kinder- und Jugendbeauftragte sowie die Fair Trade Town-Steuerungsgruppe Bonn am Netzwerk.

Abendprogramm 2013

Der Preis der Blue Jeans – Raubbau an Mensch und Natur
2012, 45 Minuten, Dokumentarfilm von Michael Höft und Christian Jentzsch, Deutschland

Montag, 16. September 2013, 19 Uhr

Dieser Dokumentarfilm wurde für den Norddeutschen Rundfunk produziert und verdeutlicht sehr eindrücklich, dass der tatsächliche Preis eines modischen Schnäppchens oft anderswo teuer bezahlt werden muss: mit einem Hungerlohn, mit der Gesundheit und manchmal auch mit dem Leben.
Im Anschluss diskutieren:
– Gisela Burckhardt, Vorstand Femnet, Bonn
– Barbara Küppers, terre des hommes, Münster
– Annette Hoffman, Modelabel Alma & Lovis, Bonn

 

 

Let’s make money – Vom Wahnsinn, der Methode hat
2008, 110 Minuten, Dokumentarfilm von Erwin Wagenhofer, Österreich

Montag, 23. September 2013, 19 Uhr 

Der Dokumentarfilm, Gewinner des Deutschen Dokumentarfilmpreises 2009, zeigt erschreckend deutlich die Verwendung des Geldes im globalen Finanzsystems und erzählt von bettelarmen Arbeitern, gefeierten Fondsmanagern und der gesellschaftserschütternden Finanzkrise.
Im Anschluss diskutieren:
– Ulrike Chini, Geschäftsführerin Oikocredit Westdeutscher Förderkreis, Bonn
– Dirk Kannacher, GLS-Bank, Bochum
– Thomas Pfister, Verbraucherzentrale NRW, Düsseldorf

WOKIs kleiner Saal umfasst 80 Sitzplätze. Bitte reservieren Sie rechtzeitig! Die Abendkasse öffnet 30 Minuten vor Filmbeginn.

 

Abendprogramm 2014

Filmplakat 2014

Die Bonner Filmfair 2014 findet wegen Umbauarbeiten im WOKI im LVR-Landesmuseum Bonn, Colmantstraße 14-16, statt. Vier Dokumentarfilme werden im Filmsaal, im Untergeschoss, gezeigt.

We feed the World
2005, 96 Minuten, Dokumentarflm von Erwin Wagenhofer, Österreich

Sonntag, 14. September 2014, 18:00 Uhr bis 20:30 Uhr

Es ein Film über Ernährung und Globalisierung, über den Mangel im Überfluss. So wird in Wien täglich gleich viel Brot entsorgt wie Graz verbraucht, und auf rund 350.000 Hektar werden in Lateinamerika Sojabohnen für die österreichische Viehwirtschaft angebaut. Daneben hungert ein Viertel der einheimischen Bevölkerung. Der Film gibt in eindrucksvollen Bildern Einblick in die Produktion unserer Lebensmittel sowie erste Antworten auf die Frage, was der Hunger auf der Welt mit uns zu tun hat. Zu Wort kommen Fischer, Bauer, Wissenschaftler, Jean Ziegler sowie Produktionsdirektoren und Konzernchefs weltgroßer Konzerne.
Im Anschluss diskutieren:
– Stefan Kreutzberger, Autor des Buches „Wir Essensvernichter“, Köln
– Claudia Leibrock, Agrarbiologin, Evangelische Landjugendakadmie, Altenkirchen
– Roman Herre, Geograph, FIAN Deutschland, Köln
– Dr. Annette Roth, Geschäftsführerin Bonn – La Paz (Moderation)

Apple Stories
2012, 69 Minuten, Dokumentarfilm von Rasmus Gerlach, Deutschland

Donnerstag, 18. September 2014, 19:30 Uhr bis 22:00 Uhr

Hamburg, Ruanda, Hongkong, Shenzhen in China sowie Kairo sind die Stationen der Reise, die der Dokumentarfilmer Rasmus Gerlach aufsuchte, um die Herstellungskette moderner Handys am Beispiel des iPhones zu hinterfragen. Die Firma Foxconn ist mit ihren Produktionsmethoden zum Synonym für die Schattenseite des Smartphone-Hypes geworden, ebenso sind es die unsicheren und menschenverachtenden Arbeitsbedingungen in den Zinnminen in Ruanda. Am Ende der Lieferkette steht in Hongkong Debbie Chan, die mit ihrer Aktivistengruppe gegen die skandalösen Arbeitsbedingungen beim Apple-Zulieferer Foxconn protestiert.
Im Anschluss diskutieren:
– Friedel Hütz-Adams, Südwind-Institut, Bonn
– Dr. Boniface Mabanza, Kirchliche Arbeitsstelle Südliches Afrika, Heidelberg
– Jörg Mährle, DGB Region Köln-Bonn
– Dr. Keith Hamaimbo, GreenWalker Bonn (Moderation)

Master of the Universe
2013, 90 Minuten, Dokumentarfilm von Marc Bauder, Deutschland

Montag, 22. September 2014, 19:30 Uhr bis 22:00 Uhr

Ein verlassenes Bankgebäude – und ein Investmentbanker gibt einen beunruhigenden Einblick in eine Parallelwelt. Zum ersten Mal packt mit Rainer Voss ein ehemals führender Investmentbanker Deutschlands aus. Er, der in seiner aktiven Zeit mit Millionen hantierte, erzählt, wie es in der glitzernden Finanzwelt wirklich zugeht – von ihren Abgründen, Skrupellosigkeiten und quasi-religiösen Gesetzmäßigkeiten. Voss' Ausblick auf die nahe Zukunft gibt Grund zur Beunruhigung und nährt zutiefst die Zweifel, dass sich seit der globalen Finanzkrise etwas geändert hat.
Im Anschluss diskutieren:
– Ulrike Chini, Geschäftsführerin Oikocredit Westdeutscher Förderkreis, Bonn
– Agnes Dieckmann, urgewald, 
– Pfr. Dr. Kai Horstmann, Gemeindedienst für Mission und Ökumene der Ev. Kirche im Rheinland Region Köln Bonn, Siegburg

Can’t be Silent
2013, 85 Minuten, Dokumentarfilm von Julia Oelkes, Deutschland

Samstag, 27. September 2014, 19:30 Uhr bis 22:00 Uhr

Sie sind angekommen und dennoch auf der Flucht. Sie sind Sänger, Musiker, Rapper und dennoch ausgeschlossen und abgeschoben. Mit ihrer Musik bringen sie Tausende von Menschen zusammen und sind trotzdem nicht berechtigt, frei sich in Städten hierzulande bewegen zu können. Heinz Ratz hat 80 Flüchtlingsunterkünfte besucht und dort Musiker von Weltformat gefunden. Seine Combo „Strom & Wasser“ wurde durch ein „feat. The Refugees“ erweitert und begeistert seither das Publikum. Der Dokumentarfilm gibt Einblicke in die persönlichen Dramen der Musiker – unbeachtet von der Öffentlichkeit.
Im Anschluss diskutieren:
– Karin Edda Ahrens, Vorsitzende des Vereins Ausbildung statt Abschiebung
– Birgit Naujoks, Flüchtlingsrat NRW e.V.
– Albrecht W. Hoffmann, Ideenschmiede für Nachhaltigkeit (Moderation)

 

Finanzielle Förderer: Amt für Internationales und Globale Nachhaltigkeit der Stadt Bonn und Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung BMZ.

 

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