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Abendprogramm

Seit 2013 sorgen gute Filme, ein interessiertes Publikum und fachlich versierte ReferentInnen für neue Einblicke und spannende Diskussionen."

Albrecht W. Hoffmann

Prolog: Eröffnungsfilm 2021

Der unverhoffte Charme des Geldes

Kanada 2018, 123 Minuten, Spielfilm von Denys Arcand
Donnerstag, 11. November, 19:30 Uhr

Unverhofft kommt der sozial engagierte Paketbote und promovierte Philosoph Pierre-Paul Daoust vor einem Supermarkt zu zwei Säcken voller Geld. Die sind Diebesgut und müssten zur Polizei gebracht werden. Doch Daoust beschließt, das Geld zu behalten und erregt so das Interesse zweier gewiefter PolizistInnen und eines gefährlichen Mafiaclans. Gemeinsam mit einem gerade aus dem Gefängnis entlassenen Wirtschaftsfachmann und einer Prostituierten versucht er mit Hilfe eines Offshore-Bankers, eine sinnvolle Verwendung für das Geld zu finden. Dafür nutzt er geschickt die Spielregeln des kapitalistischen Finanzsystems. "Verbrechen ja", sagt Daoust, "aber ohne Opfer." Der Regisseur Denys Arcand verbindet seine Gesellschaftskritik mit einer großen Portion Humor. Geld macht Menschen zwar gierig, zerstört Liebe und Freundschaft und ist obendrein ungerecht verteilt, doch können Menschen mit viel Geld durchaus in der Lage sein, auch Gutes in der Gesellschaft zu bewirken.
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Hinweis:
Wenn nicht anders angegeben, werden die hier aufgeführten Filme in deutscher Sprache, in einer deutschen synchronisierten Fassung und/oder mit deutschen Untertiteln gezeigt.

Welcome to Sodom – Dein Smartphone ist schon hier

Österreich 2018, 92 Minuten, Dokumentarfilm von Florian Wagensamer und Christian Krönes
Freitag, 12. November, 19:30 Uhr

Die Hölle auf Erden, als solches gilt Agbogbloshie, ein Stadtteil der ghanaischen Hauptstadt Accra, nachdem seit wenigen Jahren vor allem Europa seinen Elektromüll dort entsorgt. Handys, Drucker, Fernseher und Computer, 250.000 Tonnen jährlich, landen hier und werden vor allem nach Kupfer und andere Edelmetallen durchsucht. Überall brennen Feuer, tiefschwarz hängt der Rauch über Europas größter Müllhalde in Afrika und Giftstoffe dringen in das darunter liegende Wasser. Aus Gesundheitsgründen sollte man sich nur wenige Augenblicke in Agbogbloshie aufhalten, doch die Regisseure blieben Monate, um dem Ort und den Menschen näherzukommen. Nicht die Mechanismen des illegalen Elektroschrotthandels stehen im Vordergrund ihres Films, "sondern die Lebensumstände und Schicksale von Menschen, die am untersten Ende der globalen Wertschöpfungskette stehen", heißt es auf der Filmseite.
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Oeconomia

Deutschland 2019, 89 Minuten, Dokumentarfilm von Carmen Losmann
Samstag, 13. November, 19:30 Uhr

Der Dokumentarfilm "ist eine Fortführung meiner filmischen Arbeit, die bei meinem vorhergehenden Film 'Work hard Play hard' (Anm.: die Filmfair zeigte ihn 2016) in der unausgesprochenen Frage endete: Was bringt Unternehmen dazu, nach permanentem profitablem Wachstum zu streben?“, so Carmen Losmann. Die Regisseurin versucht die Spielregeln des Kapitalismus greifbar zu machen und geht dabei dem Verhältnis von Wachstum, Neuverschuldung und der Anhäufung von privatem Vermögen auf den Grund. Sie lässt BranchenkennerInnen und WissenschaftlerInnen zu Wort kommen. Obwohl sie häufig vor verschlossenen Türen steht, findet sie Wege, das Thema durch computergenerierte Grafiken zu veranschaulichen und Interviews mit SchauspielerInnen nachzustellen. „Das System funktioniert eben so lange es funktioniert“, gesteht ihr ein Banker. – Aber was passiert, wenn es nicht mehr funktioniert?
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Im Anschluss diskutieren:
Carmen Losmann, Regisseurin, Berlin und Köln
Moderation: Prof. Dr. Susanne Blazejewski, Lehrstuhl für Nachhaltige Organisations- und Arbeitsplatzgestaltung der Alanus Hochschule, Alfter

Made in Bangladesh

Bangladesh, Frankreich, Dänemark, Portugal 2019, 95 Minuten, Spielilm von Rubaiyat Hossain
Sonntag, 14. November, 19:30 Uhr

Nach dem Feuer im Rana Plaza 2013 und dem Tod von über tausend TextilarbeiterInnen beschließt Regisseurin Rubaiyat Hossain, einen Film über den Kampf der mutigen jungen Frauen, die sich gegen die Verhältnisse auflehnen, zu drehen. Ihr bewegender Film erzählt von einer jungen Textilarbeiterin, Anfang 20, in Dhaka. Mit 12 Jahren war sie aus ihrem Dorf weggelaufen, um einer arrangierten Ehe zu entfliehen. In der Stadt hatte sie zunächst als Hausmädchen gearbeitet. Jetzt verdient sie zwar besser, aber die Arbeitsbedingungen sind von Ungerechtigkeit und Ausbeutung geprägt. Als aufgrund eines Unglücks in der Fabrik den Arbeiterinnen Teile ihres Lohnes verweigert werden, protestieren sie dagegen und engagieren sich für die Gründung einer Gewerkschaft. Mit deren Hilfe hoffen sie, der Geschäftsführung besser entgegentreten zu können. – "Ein Film, den jeder Verbraucher sehen und damit anfangen sollte, die Marken, die er kauft, zu hinterfragen“, so Aruna Kashyap von Human Rights Watch.
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Im Anschluss diskutieren:
Aika-Maresa Fischbeck, FEMNET e.V.
Eva-Maria Reinwald, Südwind-Institut e.V.
Moderation: Lisa Stroetmann, Netzwerk politik|atelier e.V.

Alle in einem Boot

Deutschland 2019, 91 Minuten, Spielfilm von Tobias Stille
Montag, 15. November, 19:30 Uhr

Wie groß ist menschliches Mitgefühl? Und wie wird die Angst vor dem Fremden zum Rassismus? Diese Fragen ziehen sich wie ein roter Faden durch den Spielfilm "Alle in einem Boot". Eigentlich wollte der Protagonist Paul einen Film über die Flucht seiner Großeltern vor den Nazis im Jahr 1939 nach Kuba drehen. Doch am Ende reichte das Geld nur für ein Theaterstück. Schon bald sieht sich die Theatergruppe selbst mit Vertreibung, Flucht und Asylsuche konfrontiert, als sie afrikanische Geflüchtete aus dem Nachbarhaus als Komparsen einsetzt. Diese sollen die jüdischen Geflüchteten von damals  darstellen. Schnell vermischen sich Vergangenheit und Gegenwart, und das Theater wird zu einem Ort der Begegnung, an dem Mitgefühl und Akzeptanz und die Bedingungen von Flucht damals wie heute verhandelt werden.
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Das System Milch – Die Wahrheit über die Milchindustrie

Deutschland 2017, 95 Minuten, Dokumentarfilm von Andreas Pichler
Dienstag, 16. November, 19:30 Uhr

Milch ist big Business. Hinter dem unschuldig anmutenden Lebensmittel verbirgt sich ein milliardenschweres Industriegeflecht. Mit 100 Milliarden Euro Umsatz allein in Europa. "Milch ist ein Rohstoff geworden, mit dem knallhart gehandelt wird", so Regisseur Andreas Pichler, "und dessen Produkte weltweit vermarktet werden". Das Überleben kleiner Bauernhöfe ist dabei nahezu unmöglich, denn diese schuften nur noch für die Milchkonzerne und Kraftfutterindustrie. Deren Profite gedeihen prächtig auf Kosten der Umwelt, der Tiere, der ProduzentInnen und der Gesundheit. "Egal ob in Europa, Asien oder Afrika – Milch steht sinnbildlich für ein auf unkontrolliertes Wachstum getrimmtes Modell globaler Lebensmittelproduktion", schreibt der Bayerische Rundfunk zu diesen Film. Andreas Pichlers' Dokumentarfilm räumt mit Vorurteilen bezüglich Milch auf und zeigt alternative Lösungen auf.
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Im Anschluss diskutieren:
Dorle Gothe, Vorstand Regionalwert AG Rheinland
Josef Thomas, Monschauer Bauernmolkerei
Moderation: Julian Karsunky, Vorstand Netzwerk politik|atelier e.V.

Epilog: Abschlussfilm 2021

2040 – Wir retten die Welt

Australien 2019, 92 Minuten, Dokumentarfilm von von Damon Gameau
Mittwoch, 17. November, 19:30 Uhr

Der australische Filmemacher und Schauspieler Damon Gameau reist um die Welt, um Antworten auf die Frage seiner Tochter zu finden, wie wir 2040 nachhaltig leben können. Er ist sich sicher, dass es mit verstopften Straßen, immenser Energieverschwendung, zerstörerischer Rohstoffausbeutung und monotoner Landwirtschaft nicht gehen wird. Also mit dem, wie wir in den Industrieländern gegenwärtig zum Beispiel mobil sind, Energie verbrauchen, das Klima verändern und uns ernähren. Er sucht nach zukunftsweisenden Strategien und appelliert sowohl an ein verantwortungsvolles Handeln als auch an eine verantwortungsbewusste Politik, um mit Innovationen, Phantasie und Kreativität die Erde ökologisch zu retten. Für den Film kombiniert Gameau vorhandenes Dokumentationsmaterial mit gespielten Sequenzen und visuellen Effekten, um eine lebenswerte Zukunft zu entwerfen.
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